Die Siedler von Catan (inkl. Seefahrer und Händler und Barbaren

Jeder Spieler startet mit zwei Siedlungen und zwei Straßen in die Partie. Diese Siedlungen sitzen jeweils auf den Ecken von Sechseckfeldern, die Straßen auf den Kanten. Diese Sechseckfelder stehen für verschiedene Rohstoffe (Holz, Lehm, Getreide, Wolle und Erz) bzw. Wasser oder Wüste. Jedem Feld wird ein Zahlenchip zugeordnet, außer den Wasser- und den Wüstenfeldern. Die Zahlenchips haben Werte zwischen 2 und 12, ausgenommen ist hier die sieben.

Jeder Spieler würfelt zu Beginn seiner Runde mit zwei Würfeln. Jede Siedlung erhält nun für jedes Feld, dessen Zahl gewürfelt wurde und an das die Siedlung angrenzt, den entsprechenden Rohstoff. Da mit zwei Würfeln gespielt wird, sind manche Zahlen attraktiver, da sie eine höhere Wahrscheinlichkeit besitzen gewürfelt zu werden. Dies wird durch Hervorhebung der häufigen Zahlen durch rote Schrift deutlich gemacht. Zahlen, die eher selten gewürfelt werden (2 oder 12), sind kleiner aufgedruckt. So kann man schon beim Siedeln die Wahrscheinlichkeit des Ertrages abschätzen.

Mit den ergatterten Rohstoffen errichten die Spieler nach einfachen Regeln weitere Straßen, Siedlungen und Städte. Straßen bringen nur dann zwei Siegpunkte, wenn man als einziger Spieler die längste, ununterbrochene Straße besitzt und diese eine Länge von mindestens fünf Straßen hat. Für eine Siedlung gibt es einen Siegpunkt und für eine Stadt sogar zwei. Außerdem bewirkt eine Stadt, dass man bei der Rohstoffverteilung bei der gewürfelten Zahl zwei Rohstoffe dieser Art erhält. Eine Stadt darf nur auf einer bereits bestehenden Siedlung gebaut werden. Alle Bauwerke sind pro Spieler limitiert. Weiter können die Spieler auch in Entwicklungskarten investieren, die entweder Siegpunkte bringen, Rohstoffe oder Straßenbau ermöglichen oder einen Ritter enthalten. Wer mindestens drei Ritter und außerdem die größte Rittermacht besitzt, erhält wertvolle Siegpunkte. Die Ritter haben außerdem die Fähigkeit, den Räuber zu versetzen. Der Räuber kommt immer dann zum Einsatz, wenn ein Spieler eine 7 würfelt. Dann wird er von diesem Spieler auf ein Rohstofffeld gesetzt. Dieses Feld bringt jetzt solange keinen Ertrag mehr, bis der Räuber umgesetzt wurde. Außerdem darf der Spieler, der den Räuber versetzt hat, bei einem Spieler, der eine Siedlung oder Stadt an diesem Feld hat, eine Rohstoff-Karte ziehen und behalten. Wer mehr als sieben Handkarten hat, muss die Hälfte davon wieder in den Vorrat zurücklegen. Ein Ritter vertreibt den Räuber, der Spieler der den Räuber umsetzt, darf nun ebenfalls bei einem angrenzenden Spieler eine Karte ziehen.

Das Spiel lebt davon, dass die Spieler untereinander Handel betreiben. Sie können also miteinander Rohstoffe tauschen. Gerade mit mehreren Spielern wird es schnell eng auf dem Spielfeld und man kann meistens nicht alle Rohstoffe selbst in ausreichender Menge abbauen, so dass jeder Spieler in der Regel am Handel interessiert ist. Hierbei können die Spieler den Tauschkurs selbst frei bestimmen. Die Spieler dürfen immer nur mit dem gerade aktiven Gegner tauschen. Es ist ebenfalls erlaubt, mit der Bank zu tauschen, wenn man selbst am Zug ist. Dazu muss man vier gleiche Rohstoffe zurückgeben und erhält dafür einen Rohstoff seiner Wahl. Durch Siedlungen an einem Hafen kann der Tauschkurs auf 3:1 gesenkt werden, einige Häfen erlauben auch den Tausch von 2:1. Hierbei ist der Rohstoff, der abgegeben werden muss allerdings vorgegeben.

Richtig Pfiff bekommt das Spiel mit der Erweiterung „Die Seefahrer“. Denn nun können mehrere Inseln besiedelt werden und die Spieler erkunden mit Schiffen das Meer. Neu dazu kommt das Rohstofffeld Goldfluss. Wird die Zahl dieses Feldes gewürfelt, erhalten angrenzend siedelnde Spieler einen Rohstoff ihrer Wahl. Außerdem wird das Piratenschiff eingeführt, das ähnlich wie der Räuber funktioniert. Zudem werden im Regelheft einige Szenarien mitgeliefert, die man nachspielen kann. Es sind aber auch Regeln für das Erstellen eigener Karten enthalten und es gibt auch die Möglichkeit, Karten komplett zufällig zu generieren.

Mit der Erweiterung „Händler und Barbaren“ wird das Zwei-Spieler-Spiel eingeführt. Hierbei werden zwei neutrale Spieler eingeführt, die zwar keine Rohstoffe erhalten, aber bei jedem Bau selbst auch ein entsprechendes Bauwerk errichten. Da der Handel unter den Spielern wegfällt, erhalten die Spieler Chips, mit denen sie einen Zwangshandel mit dem Gegner durchführen können. Außerdem werden die Erträge der Rohstoffe nicht mehr ausgewürfelt, sondern es werden Karten mit Zahlenwerten gezogen. Diese bestimmen, welche Gebiete Erträge abwerfen und können außerdem noch einen weiteren Effekt haben. Leider macht die Zwei-Spieler-Variante deutlich weniger Spaß, da gerade das Handeln mit den Mitspielern einen wichtigen Anteil am Spielvergnügen ausmacht. Außerdem wird durch die Karten, die das Würfeln ersetzen, meistens der Spieler, der ohnehin führt, noch weiter gestärkt, da die Karten dem führenden weitere Boni bringen. Die Erweiterung enthält außerdem einige Szenarien, die sich zum Teil deutlich vom normalen Spiel unterscheiden. So gibt es beispielsweise ein Szenario, in dem Catan von Barbaren überfallen wird. Die Barbaren können dafür sorgen, dass einige Felder keinen Ertrag mehr bringen und sogar Siegpunkte von Städten und Siedlungen nicht mehr zählen. Die Entwicklungskarten werden in diesem Szenario gegen andere Karten ausgetauscht und es werden Ritterfiguren eingeführt, mit denen man die Barbaren wieder vertreiben kann. Gefangene Barbaren erhöhen das eigene Punktekonto und man erhält für den Sieg über Barbaren auch noch Geld, mit dem man Rohstoffe kaufen kann. Ein weiteres Szenario führt Handelswaren ein und die Spieler müssen neben dem Ausbau Ihrer Siedlungen diese Waren mit Planwägen über die Insel befördern.

Als weitere Neuerung wird der Hafenmeister eingeführt. Wer mindestens drei Siegpunkte an Häfen hat (also drei Siedlungen oder eine Stadt und eine Siedlung), erhält die Siegpunktkarte Hafenmeister. Genau wie bei der längsten Handelsstraße oder der größten Rittermacht kann diese Karte den Besitzer wechseln, wenn ein anderer Spieler mehr Punkte an Häfen erreicht. Die Punktzahl, die zum Sieg notwendig ist, wird bei Benutzung des Hafenmeisters erhöht.

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