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Ina zockt… Massive Darkness – Erste Eindrücke

Erste Eindrücke zu Massive Darkness:

wir haben gestern mit der ersten Quest im Story-Mode begonnen. Das Szenario empfanden wir gleich als knackig. Einiges ist uns (gerade im Vergleich zu Zombicide S1-S3) positiv aufgefallen und manches gefällt uns noch nicht so recht. Im Folgenden will ich ein paar Pros und Contras auflisten. Hierbei handelt es sich nur um erste Eindrücke nach der ersten Quest.

Pro:

unterschiedliche Monster mit ihren Fähigkeiten. Nah- und Fernkampfangriffe sowie magische Angriffe sind möglich, so muss jedes Monster anders behandelt werden.

Agents: Gegner, die jede Runde Verstärkung rufen, wenn sie nicht eliminiert werden. Die haben uns gestern schwer zu schaffen gemacht.

Wenn ein Gebäude geöffnet wird, zeigt eine Door-Karte an wie viele Kisten dort erscheinen, die durchsucht werden können. Ein Raum kann also nicht mehr 100 Mal durchsucht werden.

Shadow-Mode: Man kann sich vor Gegnern im Schatten verstecken, sodass diese einen nicht verfolgen. Außerdem erhält man meist Kampfboni, wenn man aus dem Schatten heraus angreift.

Counter-Attack: Monster schlagen direkt nach dem Zug eines Helden zurück, wenn sie angegriffen wurden. Man muss sich also genau überlegen mit wem man sich anlegt, nach dem Motto: greif nicht an, wenn du es nicht auch töten kannst.

Monster-Stärke und Anzahl wird an Spieler-Anzahl angepasst: Man muss nicht mehr mehrere Helden spielen, um das Spiel vernünftig zu zweit spielen zu können. Das hat mich bei Zombicide zwar nie gestört, aber hier kommt es stark auf die Charakter-Entwicklung an und da möchte ich mich auf einen Helden konzentrieren und mich mit diesem ein wenig identifizieren.

Monster können Waffen tragen und auch benutzen

Aufleveln der Charakter-Sheets macht einfach Laune und geht nicht zu schnell. Wir haben im ersten Quest 2 Fähigkeiten pro Held aktiviert (also für insgesamt 10 XP pro Held und wir haben wirklich viel getötet)

Auch mit 20 Zombies im eigenen Feld ist das Spiel nicht verloren, dank Rüstungen und Heilungs-Effekte.

Contra:

Viele unterschiedliche Monster lassen es auch schnell unübersichtlich werden. Irgendwann hatten wir ca. 8 Monsterkarten ausliegen und zig Miniaturen auf dem Spielfeld. Welcher Zwerg ist jetzt welcher genau und was kann der nochmal? Wurde der hier schon aktiviert oder nicht? Vielleicht wären hier zumindest unterschiedliche Farben der Miniaturen hilfreich gewesen (ähnlich wie die Gift- oder Berserker-Zombies bei Zombicide)

Bewegungs-Regeln der Monster: Sehen die Monster niemanden und alle Helden verstecken sich im Schatten, bewegen sie sich einfach in Richtung Exit-Feld. Sind sie dort einmal angekommen, drehen sie um und laufen zurück zum Start-Feld. Soweit so gut. Aber wenn man irgendwann gefühlte 100 Monster auf dem Spielfeld hat, kann man sich unmöglich merken, welches nun schon wieder umgedreht ist und zurück läuft und welches noch unterwegs zum Exit-Feld ist. Evtl. haben wir hier etwas falsch verstanden und es kann uns jemand aufklären.

Fähigkeiten-Glossar nicht vollständig: zur Fähigkeit „Bodyguard“ haben wir bspw. keine Erläuterung gefunden. Mein Englisch ist auch nicht das allerbeste, aber wie weit darf ein Held von mir entfernt stehen, damit ich diese Fähigkeit nutzen kann? Bis zu ein Feld entfernt? Hier hätte ich mir eine kurze Erläuterung ALLER Skills gewünscht.

 

Wir werden die Tage ganz sicher weitere Quests spielen und haben jetzt schon viel Freude an diesem Spiel. Das ganze zusätzliche Material haben wir noch gar nicht genutzt. Lasst doch gerne auch mal eure ersten Eindrücke in den Kommentaren da.

Ina zockt… The Others – 7 Sins

Eins vorweg: ich liebe Zombicide und habe es gefühlte 200 mal gespielt in allen möglichen Spieleranzahlen. Da es uns mittlerweile fast etwas zu leicht wurde (gut, schwerer geht immer, ich weiß), waren wir auf der Suche nach einem weiteren Miniaturen-Spiel, dass und genauso begeistert aber doch etwas anderes ist. Vor der Spielemesse haben wir ein Video zu The Others gesehen und waren davon direkt begeistert. Auf der Spiel in Essen gab es dann zu unserer Überraschung The Others auf deutsch zu kaufen und wir haben sofort zugeschlagen ohne groß darüber nachzudenken.

Bei The Others liefern sich die sieben Todsünden einen erbitternden Kampf gegen eine Heldengruppe. Auf dem Weg zur Apokalypse müssen die Helden bestimmte Aufgaben bewältigen, um diese abzuwenden. Verschiedene Monster und Helferlein in Form von Akolythen versuchen die Helden zu töten. Außerdem läuft die Zeit gegen sie, denn je weiter die Apokalypse voran schreitet, umso stärker wird die Sünde.

Die zahlreichen Figuren sind super klasse und begeistern sofort, so sind wir es von Cool Mini or Not gewohnt. Also stürzten wir uns ziemlich zeitnah nach der Messe in die erste Mission. Ich spielte die Sünde Trägheit, mein Freund übernahm die Rolle von drei Helden ( 2 Fernkämpfer und ein Anführer). Mit dem Regelwerk hatte ich gleich zu kämpfen, denn einige Fragen blieben bei mir offen. Wann genau darf ich mit der Sünde reagieren? Darf ich Karten und eine normale Reaktion spielen? Aber wir fingen einfach mal an. Andreas wollte gleich den Vorteil seiner Fernkämpfer nutzen und schoss über die Straße hinweg auf ein Laster. Er konnte es allerdings mit diesem Angriff nicht gleich töten, also ließ ich es in Reaktion auf den Fernkampfangriff auf ihn zugehen (max. 2 Felder) bis ich in seinem Feld stand und würfelte dann ebenfalls meine Angriffswürfel und machte ihm direkt Schaden. Dann konnte ich als ganz normale Reaktion auf seinen Zug ein weiteres Laster in das Feld bewegen, um jetzt mit zwei Lastern (also sechs Würfel plus ein Pentagramm) auf ihn einzuschlagen. Damit war der Held tot und er nahm immerhin noch ein Laster mit in den Tod – erste Ernüchterung.

Die Würfel und Reaktionen der Sünde kamen uns zu diesem Zeitpunkt als viel zu stark vor. Die Würfel der Sünde zeigen nur eine leere Seite, sodass sie ansonten immer mindestens Treffer oder Verderbtheit zeigen, wenn nicht sogar weitere Würfel (und gleichzeitig Treffer!) generieren. So konnte ich die Heldentruppe schnell vernichten und mein Freund schaffte es mit allen sieben Helden nicht einmal drei Ausrüstungskarten zu sammeln, um die erste Hürde des Szenarios zu schaffen.

In der Annahme definitiv etwas falsch verstanden zu haben, habe ich die Anleitung erneut studiert, aber nichts gefunden, was wir großartig falsch gemacht haben könnten.

Also ein paar Tage später noch eine Runde. Andreas wählte einen Anführer, einen Nahkämpfer und den Werwolf. Er mied jeglichen Kampf und versuchte möglichst schnell die Stadtaktionen zu erreichen. Durch das Sprinten über die Karte verpasste ich ihm aber durch die Verderbtheits- und Feuerproben bereits Schaden und Verderbtheit. Durch die Karten der Sünde konnte ich mehrfach mehrere Monster auf einmal bewegen. Bei einem späteren Angriff hatte ich dann gleich mehrere Laster in einem Feld und schlug mit sechs Würfel und mehr auf die Helden ein. Die Helden bekommen pro zusätzlichem Held im Feld nur einen Kampfwürfel hinzu, während sich die Würfel der Sünde addieren. Andreas versuchte das durch freiwilliges Sündigen auszugleichen, was ihm mehr Würfel oder Schilde verschafft. Trotzdem konnte ich die meisten Kämpfe dominieren. Im Anschluss an jede Spielrunde, kann die Sünde neue Monster aufs Feld spawnen. Die Helden hatten bei uns keine Chance.

Für die nächste Partie ließen wir uns einige Wochen Zeit. Wir wollen dieses Spiel mögen, da es eigentlich genau in unser Beuteschema passt. Heute war es dann soweit.

Ich entschied mich für die andere Sünde Hochmut und die Akolythen Geistliche. Mein Freund wählte den Werwolf, einen Nahkämpfer und die Anführerin. Außerdem bauten wir dieses Mal die andere Karte des Einführungsszenarios auf. Auf dieser Karte starten die Helden direkt in einem Distrikt mit der Stadtaktion Satellit, womit sie Laster töten können. Der Start verlief also insgesamt viel besser. Er schaffte es tatsächlich zuerst drei Ausrüstungen zu sammeln und anschließend auch drei Pentagramme von der Karte zu entfernen und ich konnte ihm mit meiner Sünde keinen Einhalt gebieten.

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Schaden und Verderbtheit, die ich ihm verpasste, heilte er sofort mit den Stadtaktionen und ich würfelte auch nicht besonders gut. Aber dann kam die letzte Mission: der Avatar, also das Obermonster der Sünde kommt aufs Feld und die Sünde markiert drei Monster, die die Helden dann töten müssen. Da nirgendwo steht, man dürfe nur bestimmte Monster markieren, wählte ich natürlich den Avatar, den Lenker und ein Laster aus. Den Avatar stellte ich in die Nähe des Lenkers. Mit Hilfe des Satelliten wurde das Laster sofort eliminiert. Als Reaktion darauf bewegte ich den Avatar in den Distrikt des Lenkers. Da die Helden noch damit beschäftigt waren einige Marker zu entfernen, konnte ich außerdem einen Akolythen in das Feld bewegen und habe mich damit verschanzt.

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Und jetzt erkläre mir bitte jemand, wie die Helden das schaffen sollen. Sobald einer das Feld betritt und kämpft, wehrt sich die Sünde und zwar in Form von 7 (Avatar) + 4 (Lenker) + 2 (Geistlicher) + 3 (Pentagramme) , also 17 Würfel und ich darf noch einen getöteten Geistlichen dazu beschwören, also 19. Als Reaktion auf diesen Angriff dürfte ich noch ein Laster dazuschicken und nochmals angreifen, was der Held spätestens nicht überlebt, selbst wenn er es zuvor geschafft hätte z.B. den Lenker zu erledigen.

In unserem Fall wagte sich der Nahkämpfer ins Feld, da er im Kampf die besten Chancen und noch eine gute Ausrüstung (Klinge, die einen Angriffswürfel und einen Schild bringt). Er erledigte gerade mal einen Akolythen mit seinen drei Treffern und starb bei seinem Angriff.

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An diesem Punkt haben wir abgebrochen. Denn die Monster in diesem Feld werden nicht weniger, sondern eher mehr durch die Reaktionen der Sünde und die Zeit läuft ebenfalls zu Gunsten der Sünde. Hätte der Nahkämpfer hier sieben Treffer geschafft, hätten die Helden wohl eine gute Chance gehabt das Spiel zu gewinnen.

Insgesamt muss ich sagen, dass mich das Spiel auch nicht mehr überzeugt hätte, wenn die Helden gewonnen hätten. Der Funke ist einfach so gar nicht übergesprungen. Sich als Held in einen Kampf zu stürzen macht uns keinen Spaß, denn man bekommt mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr auf die Mütze als die Sünde. Ein gemeinsames Kämpfen würde mit beispielsweise gefallen oder dass man einfacher an nützliche Gegenstände kommt. Ich warte evtl noch ein paar Videos ab, die mir das Spiel vielleicht doch noch schmackhaft machen, ansonsten wird es bald verkauft.

Ich habe bisher überwiegend gute Eindrücke gelesen und möchte nochmal betonen, dass es sich hierbei selbstverständlich um meine persönliche Meinung handelt. Evtl. machen auch andere Szenarien (die ich noch nicht probiert habe), oder weitere Helden und Sünden, welche bei der Kickstarter-Version zu Genüge enthalten sind, einiges besser. Bitte, bitte teilt mir mit, wenn ihr in diesem Bericht Spielfehler findet oder gebt mir gerne Tipps wie die Helden besser agieren könnten.

Und schaut unbedingt bei www.brettspieltalk.de vorbei. Dort teile ich ebenfalls diesen Beitrag und ihr dürft mich gerne zerreißen 😉