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Ina zockt… Beasty Bar und Nach dem Virus

Endlich bin ich wieder zum Zocken gekommen. Leider bleibt momentan aus privaten Gründen wenig Zeit zum Spielen und noch weniger Zeit für den Blog. Aber ich bleibe weiter am Ball auch wenn ich momentan selten zu neuen Beiträgen komme.

Heute habe ich mir Nach dem Virus vorgenommen. Ich habe es letztes Jahr in Essen gekauft und hier schon einmal darüber berichtet. In diesem Deckbuilder versuchen wir gemeinsam oder alleine in der Zombie-Apoklypse verschiedene Missionen zu meistern, um unser Überleben zu sichern.

Heute habe ich mich solo an die Mission 2C gewagt, in der ich mich gegen einen Hordenansturm wehren muss. Ich habe vier Deck-Durchläufe Zeit, um mich vorzubereiten und dann bekomme ich es mit Massen von Zombies zu tun. Problem: Auch während der Vorbereitung machen die Zombies natürlich keinen Bogen um mich. Ich habe heute 5 Mal versucht diese Mission zu schaffen und bin leider jedes Mal gescheitert. Ich habe mit Adam versucht dank seiner Fähigkeit „Überfall“ schnellstmöglich mein Deck aufzublähen und habe zusätzlich die Rettung von Überlebenden dazu genutzt ihre Gegenstände zu übernehmen (=oberste Karte kostenlos einsammeln), aber dennoch ist es mir nie gelungen genügend Karten in mein Deck zu bekommen. Immerhin habe ich bei dieser Mission im Gegensatz zu den Missionen 2a und 2b den Eindruck, dass man es mit viel Glück schaffen kann.

Und das ist wirklich das größte Manko dieses Spiels und es ärgert mich. Ich mag die Mechanik total. Als Dominion-Fanatiker liebe ich den Deckbuilding-Mechanismus. Ich mag das Thema (Brains!!!) ,die Grafik und ich habe eine hohe Frustrationsgrenze und nichts gegen einen gewissen Glücksanteil.

Aber: es kann nicht sein, dass einige Missionen auch nach 20 Versuchen und gestiegener Lernkurve nicht mal annähernd zu schaffen sind, denn dann macht es einfach keinen Spaß mehr. Bei dem Solo-Spiel Freitag oder bei Robinson Crusoe z.B. gehört auch eine gehörige Portion Glück dazu, aber wenn ich einige Partien hinter mir habe und mir das Glück etwas hold ist, werde ich jede Mission nach und nach schaffen. Das ist hier scheinbar nicht der Fall. Es kommt mir leider vor als hätte der Autor und Mathematiker höchstens mal ausgerechnet wie wahrscheinlich es ist das Spiel mal zu schaffen, denn getestet hat es offensichtlich niemand und die Rechnung geht nicht auf. Sehr schade, denn wie gesagt mag ich das Spiel grundsätzlich sehr und ich werde es weiter hartnäckig versuchen.

Ich denke mit ein paar kleinen Veränderungen wäre es ein klasse Spiel. Bspw. könnte man die Missionen vereinfachen oder dem Spiel  einige Karten hinzufügen, die nach dem Einsammeln oder nach Benutzung auch tatsächlich im Deck landen. Denn sammelt oder findet man nur Einrichtungen, Ausrüstung und Waffen, die nach Nutzung zerstört werden, bekommt man keine Karten ins Deck und man hat keine Chance. Ich hoffe hier auf eine kleine Erweiterung oder Regelanpassungen. Bis dahin werde ich mit Hausregeln oder selbst erfundenen Karten weiter spielen.

Beasty Bar:

Heute habe ich mit Andreas Beasty Bar angezockt. Wir mögen solche Lückenfüller Spiele à la Love Letter oder Exploding Kittens und hoffen hier einen solchen Vertreter in den Händen zu halten.

Verschiedene Tiere drängeln sich in einer Schlange vor der Beasty Bar und wollen natürlich am Türsteher vorbei. Dabei geizen sie nicht mit ihren charakteristischen Eigenschaften. Das Känguru hüpft über seine Konkurrenten hinweg, das Stinktier treibt mit seinem Duft einige Tiere zur Flucht und das Krokodil fackelt nicht lange und frisst einfach alle auf, die sich nicht wehren.

Karte ausspielen, Eigenschaft aktivieren, permanente Fähigkeiten auslösen, schauen wer in die Bar kommt und wer fliegt und dann eine Karte nachziehen. Das ist auch schon alles und perfekt für den Ausklang eines Abends.

Optisch ist es ganz toll, aber zu zweit ist es relativ witzlos. Ich denke zu viert ist es aber sicher richtig lustig.  Schade, dass es nicht zu sechst funktioniert, sonst käme es sicher morgen schon zum Einsatz in Vollbesetzung, denn endlich ist wieder ein Spieleabend angesagt ☺

 

 

Ina zockt…. Nach dem Virus

Auf der Spielemesse habe ich das Spiel Nach dem Virus von den Machern von Terraforming Mars, ebenfalls erschienen beim Schwerkraft Verlag, erstanden. Allein das Cover und die Tatsache, dass es ein kooperativer Deckbuilder mit Zombie-Thema ist, hat mich überzeugt und zum Kauf bewegt.

Enthalten sind drei Decks, vier Spieler-Tableaus und ein paar Holzmarker. Natürlich verkörpern wir Überlebende in einer Zombie-Apokalypse und nehmen es gemeinsam mit unzähligen Untoten auf – wie soll es anders sein. Es gibt verschiedene Missionen, die zusammen eine kleine aber feine Story ergeben. Und so müssen wir unterschiedliche Aufgaben erfüllen: Überlebende retten oder bestimmte Gegenstände finden und bereit stellen.

Das Spiel an sich verläuft folgendermaßen:

Jeder erhält ein Spieler-Tableau und einen weißen Marker für die geretteten Überlebenden und einen grünen Marker, der die Stärke der aktuellen Zombie-Horde anzeigt. Jeder Spieler hat ein identisches Deck, allerdings gibt der Charakter an welche Karten  von Anfang an im eigenen Kartendeck enthalten sind, die restlichen Karten stellen ein Erkundungs-Deck dar, das man erst entdecken muss um so weitere Karten einsammeln zu können.

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Jeder mischt also seine Startkarten zusammen mit einer Anzahl Zombiekarten, die der Spieleranzahl entspricht und hat außerdem sofort eine Karte „im Spiel“ also in der eigenen Auslage. Zu Beginn eines Zuges zieht jeder Spieler fünf Karten und legt sofort alle gezogenen Zombiekarten vor sich aus. Dann wird zusammen überlegt wie vorgegangen wird. Die Zombies greifen einen an und verursachen je eine Wunde, wenn man sie nicht zuvor anderweitig loswird. Sobald man drei Wunden hat, ist man tot und die Mission ist für alle verloren. Glücklicherweise gibt es aber allerlei Waffen, Gegenstände und Fallen, die einem helfen mit den Zombies fertig zu werden. Tötet man einen Zombie, wandert er zurück ins Zombie-Deck, legt man einen Zombie nur ab, indem man z.B. eine Karten „weglaufen“ ausspielt, ist die aktuelle Gefahr zwar gebannt, aber die Zombiekarte wandert zurück ins eigene Deck, sodass sie einen früher oder später einholen wird. Denn sobald man keine 5 Karten mehr nachziehen kann, wird der Ablagestapel inkl. abgeworfener Zombies neu gemischt, selbstverständlich werden zuvor auch noch zusätzliche neue Zombies dem Deck hinzugefügt. So eine Zombie-Apokalypse ist schließlich kein Kindergeburtstag.

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Und so müssen sich die Spieler den Zombies stellen (jeder seinen eigenen), indem sie gemeinsam agieren. Es können niemals Karten des eigenen Decks in das eines Mitspielers wandern oder umgekehrt, aber es können Effekte genutzt werden, die dann den Mitspielern zu Gute kommen. Ich kann also mit meinen Waffen auch Zombies der Mitspieler töten oder kann heilende Effekte für einen Kameraden nutzen. Es wird also kommuniziert: Wie viele Zombies kannst du diese Runde töten? Wirst du mit deinen Untoten alleine klar, dann könnte ich mal eine Waffe laden? Außerdem darf man neben dem Überleben auch sein Missionsziel nicht vernachlässigen.

Es gibt unterschiedliche Arten von Karten: Waffen, Personen, Gegenstände, Fahrzeuge, Einrichtungen und Aktionskarten. Aktionskarten können einfach abgeworfen werden, um deren Effekt zu nutzen, alle anderen Karten müssen vor sich ausgelegt und 20171102_134049vorbereitet werden. Die Vorbereitungskosten stehen in der unteren linken Ecke, und bestehen i.d.R. darin eine bestimmte Anzahl Karten abzuwerfen oder sogar eine ganz bestimmte Karte abzuwerfen. Man kann während eines Zuges also Karten vorbereiten, und/oder vorbereitete Karten nutzen, Aktionskarten ausspielen oder Karten abwerfen, um jeweils die oberste Karte des Erkundungsstapels aufzudecken. Eine aufgedeckte Karte  kann eingesammelt und so direkt in die eigene Auslage gelegt werden, indem man so viele Handkarten abwirft wie die Karte in der linken oberen Ecke angibt.

Das Spiel ist sehr thematisch, so kann z.B. ein „Ortskundiger“ Zombies aus dem Ablagestapel loswerden, weil er sie abhängt. Die Grafiken gefallen mir ebenfalls gut. Die Missionen sind sehr knackig. Wir sind bei der vierten Missionen und sind schon etliche Male 20171102_134019gescheitert. Natürlich muss man auch ein wenig Glück haben, denn wenn man beim Erkunden einfach keine Karte findet, die man zum Erfüllen des Ziels benötigt, kann man es nicht schaffen, aber mal ehrlich, das wäre in einer echten Apokalypse auch so, etwas Glück gehört dazu. Und es ist keines Weges frustrierend zu scheitern. Man mischt einfach seine Karten erneut und probiert es gleich noch einmal. Die Anleitung gibt auch Tipps wie man den Schwierigkeitsgrad anpassen kann, wenn es doch einmal gewünscht sein sollte.

Abwechslung gibt es jede Menge durch die verschiedenen Karten, die man erkunden kann, durch die vier Überlebenden, die durch die Startkarten unterschiedliche Voraussetzungen haben und natürlich durch die vielen verschiedenen Missionen. Wir finden das Spiel klasse und werden sicher noch viel Spaß damit haben. Es ist etwas schade, dass man es maximal zu dritt spielen kann, da nur drei Kartendecks enthalten sind. Vielleicht schafft hier ja mal irgendwann eine Erweiterung Abhilfe. BRAINS!

Edit vom 11.11.17: Ich möchte hier unbedingt betonen, dass wir das Spiel bisher ausschließlich zu zweit gespielt haben. Ich habe mir sagen lassen, dass das Solo-Spiel brutal schwer sei und doch schnell frustriert. Bei Gelegenheit werde ich das selbst testen und noch einmal berichten.

Wir selbst hängen momentan mit Adam und Ruth bei Szenario 2a: 9 Versuche, 9 Niederlagen. Aber wir geben noch nicht auf.