Maus und Mystik

Wir haben die Spiele Legenden von Andor und Zombicide zuhause und ich finde Maus und Mystik ist eine Mischung aus beiden nur im Kind gerechten Märchengewand.

Maus und Mystik lebt von seiner (sehr textreichen) Story durch welche man sich durchspielt. Die Story steht hier viel mehr im Mittelpunkt als bei Legenden von Andor. Hier werden tatsächlich des Öfteren zwei große Seiten im „Geschichtenbuch“ einfach nur vorgelesen. Wem das zu anstrengend ist, der kann sie das entsprechende Hörbuch dazu kaufen. Was mir hier gefehlt hat ist das Einführungsszenario wie bei Legenden von Andor. Das war wirklich vorbildlich gelöst. Man konnte nach kurzer Einweisung sofort mit dem Spielen anfangen und erlernte die Regeln während des ersten Szenarios. Weitere Regeln wurden an Ort und Stelle während der weiteren Szenarien erklärt. Bei Maus und Mystik ist leider das Gegenteil der Fall. Man muss sich zunächst durch das sehr umfangreiche Regelheft arbeiten und kann sich natürlich nicht alles sofort merken. Anschließend liest man den Prolog und baut das erste Szenario auf und weiß noch nicht so recht was man machen soll. „Können sich die Mäuse diagonal bewegen? Wo genau finde ist was bei der Sondersuchaktion? Wann kommt die angegebene Sonderverstärkung eingesetzt?“ waren direkt mal Fragen die bei uns aufkamen. Naja wir haben trotzdem mal drauf losgespielt aber direkt im ersten Szenario kommen gefühlte 100 Sachen auf einmal, bei denen man ständig erneut im Heft blättern musste. Die Strömung und wie ich raus komme. Wie nutze ich den hier zu findenden Angelhaken nochmal? Man kann sich sofort mit dem ersten Gegenstand eine Rüstung oder Waffe raussuchen, was erfordert, dass ich mir erst einmal ALLE Karten anschaue. Die Katze Brodie wartet bereits in der Küche, sie hat Sonderregeln usw…   So fühlten wir uns ein wenig erschlagen und hätten uns wie gesagt vorab ein kurzes Szenario wie bei Zombicide gewünscht, bei dem man sich von Platte A nach Platte B bewegt, zwei Gegner bekämpft und fertig. So nun aber genug genörgelt, schließlich würde ich uns mittlerweile als recht erfahrene Brettspieler bezeichnen und haben uns daher einfach ambitioniert durchgekämpft, allerdings kann ich mir vorstellen, dass hier Gelegenheitsspieler, die das Spiel evtl. kaufen um es mit ihren Kindern zu spielen, gleich zu Beginn abgeschreckt werden.

Der Spielverlauf selbst gleicht m.E.n. etwas dem von Zombicide: Gehen, Kämpfen, je nach Waffe würfeln, Suchen, nächsten Raum erkunden.

Was mir richtig gut gefällt sich die Nebenquests. z.B. kann man im ersten Szenario optional in die Küche gehen um Berthas Kuchen zu bekommen. Es wird auch nicht vorweg genommen für was genau der Kuchen nützlich sein wird, es wird nur angegeben, dass er vermutlich hilfreich sein wird in kommenden Kapiteln. Sehr schön 🙂  Man muss sich hier also überlegen ob man die zusätzliche Zeit hat einen Abstecher in die Küche zu machen und wenn man Pech hat, erwischt einen dort auch noch die böse Katze.

Wir stecken momentan erst im zweiten Kapitel fest, dass wir aufgrund wahnsinnigen Würfelpechs schnell verloren haben. Und das ist auch der Hauptkritikpunkt meines Freundes. Er findet es immer sehr unbefriedigend, wenn man ein Spiel länger aufbaut, einen Plan schmiedet, den auch gut durchzieht und dann aufgrund von Würfelpech keine Chance hat. Aber das ist bei Andor ja nicht viel anders.

Mir selbst gefällt das Spiel bisher richtig gut. Ich kann es kaum erwarten weiter zu spielen und endlich die Schützin Lily richtig im Team aufzunehmen. Außerdem gefällt mir der Kampagnenmodus, durch den man erworbene Fähigkeiten mitnehmen kann.

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