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Ina zockt… Orléans in der kooperativen Variante

Seit November nennen wir das Spiel Orléans unser eigen und spielen es seither gerne.

Das Prinzip des „Bag-Baus“ mag ich einfach gerne. Man startet dabei mit einem Beutel, in dem sich vier Gefolgsleute befinden, ein Handwerker, ein Bauer, ein Fischer und ein Kaufmann. Beginnt eine Runde, zieht jeder Spieler (vorerst) vier Gefolgsleute aus dem Beutel und setzt diese auf seinem Tableau ein. Dann werden die Aktionen der Reihe nach abgehandelt. Der Startspieler beginnt und wählt eine Aktion seines Tableaus, die er vollständig mit Männchen besetzt hat. Die Aktion Scheune benötigt z.B. einen Fischer und einen Handwerker. Die dazu gehörige Aktion wäre auf der Bauernleiste vorzurücken, sich die dort abgebildete Ware zu nehmen und einen Bauer seinem Beutel hinzuzufügen. Außerdem werden die für die Aktion benötigten Leute (Fischer und Handwerker) ebenfalls wieder in den Sack getan. Auf diese Weise verändert man während des ganzen Spiels den Inhalt seines Beutels und kann eine Vielzahl an Aktionen ausführen. Man kann z.B. die Anzahl der Männchen, die man ziehen darf erhöhen, oder per Wagen oder Schiff über eine Landkarte wandern, um Waren einzusammeln und Punkte bringende Gildenhäuser zu bauen.

Man kann bei diesem Spiel außerdem verschiedene Strategien ausprobieren. Versuche ich den Inhalt meines Beutels durch ständiges Abgeben meiner Leute klein zu halten, damit ich jede Runde die richtigen Leute ziehe und durch das Abgeben in die sogenannten segensreichen Werke auch noch Punkte erhalte oder versuche ich so viele Mönche wie möglich zu generieren, weil sie als eine Art Joker universell einsetzbar sind? Nehme ich mir bei der Ortsaktion Handwerker, die mir einzelne Positionen meines Tableaus mit Rädchen überdecken und ich somit weniger Leute brauche um Aktionen auszuführen und auch noch gezielt verschiedene Gruppen (z.B. Ritter) überdecken kann und somit von diesen weniger brauche oder nehme ich mir Fischer, die mir sofort Geld bringen und besorge mir zudem evtl. die Ortschaft „Kräutergarten“, die mich die Fischer als abgeschwächten Joker einsetzen lassen?

Leider haben wir es noch nicht geschafft das Spiel mit mehr als zwei Leuten zu spielen, aber das Spiel ist auch nicht ganz einfach. Die Anzahl an verschiedenen Aktionen kann einen Gelegenheitsspieler schnell erschlagen. Zum Glück funktioniert das Spiel zu zweit aber sehr gut. Obwohl ich die letzten paar Partien gegen meinen Freund verloren habe, kann (oder muss 😉 ) man schon sagen, dass ich die meisten Partien insgesamt für mich entscheiden konnte.

Vor kurzem durfte dann die Erweiterung Invasion bei uns einziehen, die uns hauptsächlich wegen der kooperativen Variante interessierte. Zum Einen lieben wir Koop-Spiele, wie ihr an meiner kürzlich erstellten Liste sehen könnt. Zum Anderen habe ich so oft gewonnen, dass mein Freund schon dabei war die Lust zu verlieren, also versuchen wir es doch einfach mal gemeinsam gegen das Spiel aufzunehmen.

Am Spielprinzip ändert sich gar nicht all soviel. Die segensreichen Werke kommen weg und stattdessen kommt ein Tableau hinzu, auf dem wir gemeinsame Ziele zum Beschützen Orléans erfüllen müssen. Im Spiel zu zweit müssen wir per Rathaus fünf Ritter zur Verteidigung der Burg entsenden, sieben Bürgerplättchen erhalten, zwölf Waren in die Vorratskammer schaffen und 30 Geld sammeln. Außerdem müssen auf der Landkarte sechs Wachtürme zum Schutze Orléans errichtet werden und jeder Mitspieler erhält eine Charakter-Karte, die zusätzlich eigene Zielvorgaben enthält. Auch diese müssen erfüllt werden.

Ich kann euch sagen: Diese Vorgaben sind ganz schön hart.

Als zusätzliche Aktionen kann man 1. Vorräte und 2. Geld in die Burg bringen. Bei diesen zwei Aktionen kann man auch stattdessen dem Mitspieler Geld oder Vorräte schicken. Außerdem kann man als dritte Aktion mit Hilfe eines Mönchs einen beliebigen Gefolgsmann, der auf dem Markt liegen muss an den Mitspieler schicken, dieser darf dort sofort eingesetzt werden. Und man kann als Aktion „Pfalz“ eine Aktion auf dem Tableau des Mitspielers für sich selbst auslösen. So kann man bspw. in einer Runde zwei Gildenhäuser bauen, einmal mit dem eigenen Tableau und einmal mit der Pfalz. Dazu muss der Mitspieler aber die Aktion besetzt haben und auch zahlen.

Wir haben es sage und schreibe schon zehn Mal versucht zu gewinnen und nur einmal geschafft.

Langsam benötige ich ein Erfolgserlebnis, also schildere ich euch mal grob unsere gestrige Partie. Vielleicht habt ihr ja Verbesserungsvorschläge für uns.

Als Charaktere habe ich den General und mein Freund Andreas den Bürgermeister erhalten. Wir losen sie bisher immer zu, haben aber ein Veto, wenn wir die Kombination für zu schwierig halten.

Meine persönliche Aufgabe war es also auf der Ritterleiste das höchste Feld zu erreichen und am Ende des Spiels vier Handwerker-Rädchen zu besitzen. Andreas musste zwei eigene Bürgerplättchen (zusätzlich) einsammeln und am Ende des Spiels 10 Geld besitzen.

Also machten wir uns folgenden Plan: Da Andreas zu Geld und Bürgern kommen musste, wollte er die Entwicklungsleiste vorantreiben. Dort erhält man automatisch Geld und Bürger, wenn man bestimmte Grenzen überschreitet. Die Gelehrten, die er dort zwangsläufig erhält, wollte er mit Hilfe des Ortes Schule als Joker einsetzen, also musste er die Leiste der Kaufleute mindestens auf Stufe 2 bringen und entschied sich dazu die Leiste auf die höchste Stufe zu bringen, damit wir ggf. den Bürger für den Ausbau aller Leisten ebenfalls abstauben können.

Ich wollte demnach die verbliebenen Leisten Ritter, Fischer, Handwerker und Bauern übernehmen. Mit Hilfe der Rädchen sollte ich das hinbekommen.

Soweit, so gut. Jede Runde wird ein Ereignis aufgedeckt, das uns meistens unangenehm in den Rücken fällt und so mussten wir beide bereits in der zweiten Runde vier Geld abgeben, weil wir es nicht schafften unsere Händler-Figuren aus Orléans raus zu schaffen. Da wir zu diesem Zeitpunkt noch gar keinen notwendigen Ritter hatten, hatten wir diesbezüglich keine Chance. Das war schon bitter.

Ansonsten lief eigentlich alles nach Plan. Ich verschaffte mir zügig die Rädchen, obwohl ich aufgrund eines Ereignisses nochmal eins abgeben musste. Ich besetzte damit den Bauern bei der Aktion „Ortschaft“ und den Fischer bei der Aktion „Scheune“, außerdem machte ich mir das Reisen mittels Schiff und Wagen einfacher. Ich reiste also ziemlich fix über die ganze Karte und errichtete vier der sechs Wehrtürme. Andreas erbaute die zwei Restlichen am oberen Rand der Karte und sammelte wichtigen Wein ein. Bei dem Ereignis, bei dem man gegen die Abgabe von 8 Geld drei Weizen sofort in die Vorratskammer schaffen kann, konnten wir leider nicht zahlen, da wir es noch nicht zu neuem Geld geschafft hatten. Also konnten wir eins der wenigen positiven Ereignisse nicht nutzen, sehr schade.

Andreas schaffte sich nach und nach auf der Entwicklungsleiste vor und brachte das dort erzielte Geld in die Geldkammer. Leider gelang es ihm durch unglückliches Ziehen erst spät den Ort Schule zu bekommen und war bis dorthin durch die vielen Gelehrten ein wenig verstopft. Evtl. hätte er hier erst zwei Mal die Kaufmannsleiste nutzen sollen, bevor er zu oft die Universität bemüht und Gelehrte erhält. Aber man nutzt eben seine Leute meist auch so wie man sie zieht um möglichst viele Aktionen ausführen zu können. Da ist die Koordination nicht immer so einfach.

Durch ein weiteres Ereignis wurden ein Getreide und zwei Käse, welchen wir schon mühsam in die Burg gebracht hatten, wieder entfernt.

Wir sammelten die Bürger fleißig ein: einen durch das Entsenden von fünf Bauern, einen durch das Abgeben von je einem Gefolgsmann jeder Sorte, einen von der Ritter- und Fischerleiste und den für das Erreichen aller Leisten! Außerdem sammelte Andreas zwei der drei Bauern auf der Entwicklungsleiste ein, den Letzten erreichte er leider nicht mehr. Also versuchte ich noch Stoffe und Brokat in die Burg zu bringen, um den letzten notwendigen Bürger zu erhalten, aber am Ende fehlte mir leider genau ein Brokat, sehr schade. Das größte Problem gegen Ende des Spiels war allerdings das Geld. Ich hatte schlichtweg keines mehr, um es in die Burg zu bringen und hatte auch keine Chance mehr welches zu erhalten. Andreas nahm sich den Ort, mit dem man als Aktion durch einen Gelehrten und einen Mönch Geld erhalten kann, aber schaffte es nur noch ein mal diese Aktion durchzuführen. So fehlte ihm am Ende noch Geld zum Erreichen seines eigenen Ziels und ein Bürger fehlte uns leider auch. Die Ritter und die Vorräte konnte ich gegen Ende des Spiels noch in die Burg bringen, aber leider half das nichts mehr.

Was für ein tolles Spiel! Es ist unheimlich schwer alles im Blick zu behalten. Ist man gerade mehrere Runden damit beschäftigt Geld in die Burg zu schaffen und die letzten Stufen auf der Ritter- und Bauernleiste zu erklimmen, vernachlässigt man dabei das Reisen auf der Karte und schafft es nicht mehr zum letzten Wehrturm.

Oder man bringt fleißig Vorräte in die Burg und schafft noch den Sprung auf der Entwicklungsleiste zum Einsammeln des evtl. letzten Bürgers, so fehlt einem am Ende ein Ritter in der Burg etc.

Wir scheitern meistens knapp, manchmal jedoch auch deutlich.

Hat hier jemand wertvolle Tipps für uns?

Wir haben z.B. noch nie alle Weine oder Käse leer gekauft, um diese Bürger zu erhalten oder haben noch nie 10 zusätzliche Geld in die Burg gebracht für diesen Bürger.

Vielleicht müssten wir auch öfter die Aktion Pfalz nutzen oder öfter Gefolgsleute an den Mitspieler versenden.

Wie geht ihr vor? Wählt ihr die Charaktere zufällig oder gezielt?

Wir sind sehr ehrgeizig und werden es wieder und wieder versuchen, aber langsam wäre ein Erfolgserlebnis nötig. Einmal haben wir es geschafft mit General und dem Charakter, bei dem man Stufe 5 auf der Entwicklungsleiste erreichen und vier Gildenhäuser setzen muss. Da das eine der ersten Partien war, kann ich aber nicht mehr sagen, was wir da besser gemacht haben. Vermutlich sind das aber neben dem Fischer die einfachsten Charaktere im Spiel.

Die anderen Komponenten der Erweiterung haben wir noch nicht getestet, aber bald möchte ich das Duell spielen, vielleicht erlebe ich dann noch einmal einen Erfolg 😉

Lasst mir gerne ein „Gefällt mir“ da bei https://www.facebook.com/inazockt.de/  und helft mir hier oder dort mit euren Kommentaren bitte weiter, damit wir dieses Spiel endlich mal besiegen und Orléans erfolgreich schützen.

 

 

Ina zockt… Scythe

Ich habe jetzt einige Male Scythe gespielt, davon zwei Mal zu viert und ansonsten zu zweit. 

Jetzt möchte ich meine ersten Eindrücke dazu schildern.

Scythe spielt im Osteuropa der 1920er Jahre. Die Fabrik hat den großen Krieg verloren und fünf Völker kämpfen um die Vorherrschaft. Im Universum des Spiels besitzt jedes Volk einen Anführer, der mit einem Tiergefährten die Umgebung durchstreift und diese in Besitz nehmen will. Außerdem verfügen alle Nationen über Mechs (mächtige Kampfroboter), die starke Eigenschaften besitzen.

Man vertritt eine der fünf Nationen und erhält das dazu gehörige Nationen-Tableau. Auf diesem stehen die eigenen Mechs, die man im Laufe des Spiels bauen und auf dem Spielplan einsetzen kann. Außerdem werden die Startvoraussetzungen sowie die besondere Fähigkeit der Nation angegeben.

Nationen-Tableau Polonia
Nationen-Tableau Polonia

Zudem erhält jeder Spieler ein Wirtschafts-Tableau, mit dem man seine Aktionen durchführt. Hier gibt es ebenfalls fünf verschiedene, welche sich in der Anordnung der oberen Aktionen sowie der Kosten und des Ertrags der unteren Aktionen unterscheiden.

Wirtschaftstableau
Wirtschaftstableau industriell

Ist also ein Spieler an der Reihe, entscheidet er sich für ein Feld auf seinem Tableau. Dort kann er sowohl die obere, als auch die untere Aktion ausführen, wenn er dies möchte und die Kosten dafür bezahlen kann. Es ist auch erlaubt nur eine der Aktionen durchzuführen. So kann man sich z.B. bewegen, seine Arbeiter produzieren lassen, Handel betreiben oder aufrüsten (=obere Aktionen). Die unteren Aktionen bieten gegen Abgabe von Rohstoffen u.a. die Möglichkeit Mechs oder Gebäude zu bauen.

Die Kunst liegt darin, möglicht beide Aktionen zu nutzen, allerdings muss man die Kosten der Aktionen auch zahlen können, was nicht immer ganz einfach ist. Während des Spiels können Spielsteine von einem Tableau auf das Andere, sowie Steinchen von den oberen zu den unteren Aktionen wandern, wodurch einige Strategien durch die Auswahl der Tableaus effizienter oder uninteressanter werden. 

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Nation Rusviet mit Wirtschaftstableau „mechanisch“

 

Ziel des Spiels ist es das meiste Geld zu sammeln. Geld erhält man im Laufe des Spiels in Form von Münzen und am Ende gibt es eine Schlusswertung, bei der man für alle erreichten Ziele, für jedes besetzte Gebiet, die Anordnung der gebauten Gebäude und für alle übrigen Rohstoffe noch einmal Taler erhält. Interessant hierbei ist, dass das Spiel sofort dann zu Ende ist, wenn ein Spieler seinen sechsten Erfolg erreicht. Dann wird aber abgerechnet und der Spieler, der das Spiel beendet ist nicht unbedingt der Gewinner. So gibt es also das ganze Geschehen über einen Run auf die zu erreichenden Erfolge, jedoch muss man am Ende doch genau überlegen, ob man sich wagt das Spielende herbeizuführen oder nicht. Laut Spielanleitung ist es absichtlich nur grob einschätzbar welcher Spieler führt.

Die Erfolge sind bspw. alle Mechs oder Gebäude zu bauen, alle Arbeiter einzusetzen oder ein bis zwei Kämpfe zu gewinnen. Man kann also durchaus in den Krieg ziehen, dies ist aber nicht unbedingt notwendig. In unseren Partien gab es insgesamt eher wenige Kämpfe. Bei Scythe handelt es sich also keineswegs um ein Kriegsspiel, auch wenn das Artwork und die panzerähnlichen Mechs dies vermuten lassen. Durch das System mit den sechs 20161021_202501Erfolgen lohnt es sich meistens nicht, mehr als zwei Kämpfe zu bestreiten. Außerdem werden durch Kämpfe oft unschuldige Bauern vertrieben, was wertvolles Ansehen kostet. Das Ansehen dient am Ende als Multiplikator für die Siegpunkte und sollte daher nicht außer Acht gelassen werden. Die Kämpfe selbst werden durch Mechs und Anführer ausgetragen und durch spezielle Kampf-Tableaus abgehandelt. Hierbei setzen die Spieler verdeckt bis zu sieben ihrer Stärkepunkte (der Stärke-Skala) ein. Diese können noch durch Kampfkarten modifiziert werden. 

Kampftafel
Kampftafel

Anhand seines Volkes und seines Wirtschafts-Tableaus gilt es sich ein wenig zu spezialisieren, denn alles wird man nicht bewältigen können. Baue ich also möglichst viele meiner Gebäude oder entwickele ich erst einmal mein Tableau zu meinen Gunsten

Gebiete mit Ressourcen Nahrung und weitere Arbeiter
Gebiete mit Ressourcen Nahrung und weitere Arbeiter

weiter, um bessere Aktionen ausführen zu können? Versuche ich viele Gebiete in meinen Besitz zu bringen oder besorge ich mir meine Rohstoffe über Handel? Setze ich meine Mechs offensiv zum Kampf ein, oder nutze ich sie defensiv zum Schutz meiner Bauern? Schließlich kann ein unüberlegter Angriff dazu führen, dass der verteidigende Spieler durch einen Sieg selbst einen der benötigten Erfolge einheimst. 

Man kann außerdem mit dem Anführer umherstreifen, um aus Begegnungen in Form von Karten nützliche Vorteile (Rohstoffe, Ansehen, Geld oder sogar Mechs) zu erhalten. Der Anführer kann durch das Betreten der Fabrik (Mittelpunkt des Spielfeldes) eine Karte erhalten, die ein fünftes (meistens wertvolles) Aktionsfeld zur Verfügung stellt.

Die Anführer
Die Anführer
Begegnungskarte
Begegnungskarte

Sicher ist Scythe nicht für Gelegenheitsspieler geeignet, trotzdem hat es an sich keine schwierigen Regeln. Man benötigt ein paar Runden, um die Mechanismen verinnerlicht zu haben und dann ein paar ganze Partien, um seine Spielweise zu optimieren, neue Strategien auszuprobieren und/ oder das Beste aus einem bestimmten Volk heraus zu holen. Bei Scythe muss man einfach alles ein wenig im Auge behalten: geschickt mit seinen Ressourcen und Aktionen umgehen und auf seine Mitspieler achten, damit man nicht durch einen militärischen Schlag oder ein abruptes Spielende zu sehr überrascht wird. Es ist nämlich durchaus möglich durch einen Zug mehr als einen Erfolg frei zu schalten.

Nach ein paar Proberunden mit Andreas konnten wir es nicht abwarten, das Spiel mit mehreren Mitspielern zu testen. Wir haben es also gleich zwei Freunden gezeigt und mussten sie nicht lange überreden, dieses Spiel mit uns zu testen. Sofort nach der ersten Partie (welche ich für mich entscheiden konnte), wollte jeder eine Revanche mit einem neuen Volk und einem anderen Wirtschafts-Tableau. Bereits im zweiten Spiel konnte einer der Neulinge gewinnen. 

Das Material ist super, die Anführer und Mechs sehen einfach klasse aus und schon allein diese und das Artwork der Spielschachtel animieren die Meisten dazu Scythe zu spielen! Was mich auch beeindruckt, sind die für jede Nation individuell gestalteten Figuren inkl. der Arbeiter-Meeple. Bisher hat es jedem

Ressourcen-Steine
Ressourcen-Steine

(der mit dem Thema etwas anfangen kann) super gefallen und das Tolle ist, dass es bei jeder Spieleranzahl prima funktioniert.  Es gibt sogar eine Solo-Variante (der Automa), die ich allerdings noch nicht getestet habe. Was zusätzlichen Spaß und vor allem Langzeitmotivation bietet ist das „Erfolgsprotokoll“, bei dem verschiedene Erfolge bei Sieg oder Niederlage eingetragen werden wie z.B. welcher Spieler das erste Mal 100 Siegpunkte erreicht hat, oder wer zum ersten Mal gewonnen hat ohne einen einzigen Mech zu bauen etc. (dieses Ziel habe ich mir für die Zukunft fest vorgenommen, denn es ist in unserem Protokoll noch unbesetzt 🙂 ) Einen einzigen kleinen Kritikpunkt habe ich dennoch anzubringen. Leider ist beim Spiel kein Wertungsblock enthalten. Hier muss man einen einfachen Zettel zu Hilfe nehmen. Vielleicht werden ja noch irgendwann Vordrucke zum Download angeboten oder ein richtiger in einer Erweiterung beigelegt.

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Überwältigende Optik, Liebe zum Detail (jede Karte ist nicht nur optisch, sondern auch vom Humor und Inhalt her eine wahre Freude), hervorragendes Balancing und eine gute Atmosphäre lassen dieses Spiel auf meiner derzeitigen Bestenliste ganz weit nach oben schnellen. Ich freue mich auf die bereits angekündigten Erweiterungen und werde bis dorthin auch mit dem bisher vorhandenen Material sicher noch sehr viel Spaß haben.

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